Notrufsignal für deutsche REITs
Die im Koalitionsvertrag angesprochenen „Hemmschwellen für den deutschen Markt“ müssen angegangen werden, um dem REIT-Segment in Deutschland eine echte Chance zu geben. Doch mit dem Abschied von Leo Dautzenberg von der politischen Bühne droht nun die gerade erst in Schwung gekommene REIT-Diskussion wieder im Keim zu ersticken.
Abgeschafft gehört die weltweit einzigartige Sonderregelung für Wohnimmobilien, nach der deutsche REITs nicht in vor 2007 errichtete Bestandswohnungen investieren dürfen. Durch die Regelung können einige große Immobilien-AGs die Vorteile des REIT-Status nicht nutzen, ohne berechtigten Interessen der Mieter zu schaden.
Der GSW-Börsengang hätte 2010 klappen können, wenn die GSW ein REIT gewesen wäre. Zum einen hätte das Unternehmen dann die höheren Eigenkapitalanforderungen des REIT-Gesetzes erfüllen müssen (ob das die verkaufenden Finanzinvestoren akzeptiert hätten, ist eine andere Frage). Zum anderen genießen REITs vor allem bei angelsächsische Investoren wegen der regulierten Struktur einen Vertrauensvorschuss gegenüber einer klassischen Immobilien-AG. Vielen Investoren ist beispielsweise auch die beim REIT höhere und oft relativ sichere Dividende wichtig.