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Blog Post

10
JUN
2016

Von wegen mehr Risiko

Von: Torsten C. Wesch

Es stimmt nicht, dass sicherheitsorientierte Anleger bereit sind, mehr Risiko einzugehen, sagt Torsten C. Wesch, Geschäftsführer von redos institutional. Entscheidend seien immer noch die gleichen Risikoparameter wie früher.

Zunehmend heißt es: Core-Immobilien sind ausverkauft oder aber zu teuer. Und es heißt: Der Anlagedruck institutioneller Investoren bleibt hoch, also bewegen sich viele Anleger auf der Risikokurve zwangsläufig immer weiter nach oben. Ich beobachte das nicht. Zumindest nicht in dem Maße, wie es oft suggeriert wird.

Vor allem für inländische institutionelle Anleger gilt meiner Meinung nach: Es gab und gibt ein Set an Risikoparametern, das keineswegs aufgeweicht wird. Nehmen wir zum Beispiel die Einzelhandelsimmobilie. Die Risikoparameter berühren hier die komplette Breite an erfolgsbestimmenden Faktoren von der Zusammensetzung des Portfolios bis hin zur Asset-Management-Strategie auf Einzelobjektebene (vom Baurecht für Umnutzung oder Erweiterung bis hin zum Vermietungskonzept beziehungsweise Nutzungsmix). Dabei hat jeder einzelne Punkt die Stärke und das Gewicht, eine Kaufentscheidung zu vereiteln. So enthalten Portfolios immer häufiger unterschiedliche Standortqualitäten, Bauarten und Formate. Ist hier keine ausreichende Homogenität mehr gegeben, fällt das Angebot durchs Raster.

Mehr Risiko? An besagten Parametern, die seit Jahren Anwendung finden, hat sich wenig geändert. Die Hürden, die ein Angebot nehmen muss, sind noch immer hoch. Und erst danach folgt überhaupt der Blick auf die Rendite, denn genau diese hängt doch unmittelbar von diesen Parametern ab. Es ist völlig legitim, anders zu agieren. Nur trifft dies nicht auf die typische deutsche Versicherung oder Pensionskasse mit einem Anlagehorizont von zehn Jahren oder länger zu. Wer anders vorgeht, muss sich zu den Anlegern zählen lassen, die opportunistisch agieren oder zumindest opportunistische Züge aufweisen. Meiner Meinung nach sind wirklich sicherheitsorientierte Anleger auch weiterhin sicherheitsorientiert. Im Übrigen unabhängig von der Nutzungsart, auch wenn ich hier die Einzelhandelsimmobilie als Beispiel nenne.

Natürlich hat sich das Investitionsverhalten im Laufe der vergangenen Jahre verändert. Gerade langfristig engagierte Anleger haben die Zeit, am Portfolio zu arbeiten. Non-Core-Immobilien lassen sich durch erfolgreiches Asset-Management durchaus in Core-Immobilien verwandeln. Die Praxis belegt immer wieder, dass dies ein gangbarer Weg ist. Und die Bereitschaft und das Know-how, an den Beständen zu arbeiten, ist ja auch vorhanden. Aber eben nur – ich wiederhole mich hier gerne -, wenn kein Risikoparameter gerissen wird.

Dieser Artikel ist am 9. Juni 2016 in der Immobilienzeitung erschienen

Über den Autor
Torsten C. Wesch ist Geschäftsführer der redos institutional GmbH

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